Torloses Remis gegen Nondorf (Reserve 3:2)
Rot nach wenigen Minuten
Die Vorzeichen im Duell USV Raabs/Thaya vs SCU Nondorf konnten Unterschiedlicher nicht sein. Die angereisten Gäste und drittplatzierten der vergangenen Spielzeit, stecken seit Anbeginn der Saison 2015/16 in einer handfesten Krise fest und kamen zuletzt gegen den SV Waldhausen mit 3:5 unter die Räder. Anders der USV Raabs/Thaya, der am vergangenen Sonntag zu einem überzeugenden 1:6-Auswärtserfolg in Gastern kam, was zur Folge hatte, dass man weiterhin ganz vorne in der Tabelle mitmischen darf. Da die Freude über den Kantersieg aufgrund einer Knieverletzung von Goalgetter Martin Repa, arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, musste in Runde sieben improvisiert werden. Stefan Hölzl übernahm die Agenden des Tschechen an vorderster Front, von wo aus er bereits in Minute fünf ein folgenschweres Foul seines Teamkollegen Jürgen Celoud, beobachten musste. Die Raabser Nummer acht, rempelte Benjamin Pollak etwa 20 Meter vor dem eigenen Strafraum um, der einen über die Abwehr segelnden Ball wohl genau in den Lauf bekommen und anschließend frei Bahn auf den heimischen Kasten gehabt hätte. Somit waren bereits wenige Augenblicke nach Spielbeginn, die Dienste des Unparteiische gefragt, welcher den 33-jährigen Abwehrspieler für dessen Vergehen mit glatt Rot vom Platz stellte. "Es war mit Sicherheit ein harter Platzverweis, den man jedoch geben kann – das sieht aber wohl jeder etwas anders" gab etwa Richard Zarycka, sportlicher Leiter vom leidtragenden USV Raabs/Thaya, bekannt. Einer der ihm in seiner Meinung bestärkte, war Nondorf Sektionsleiter Walter Müller, der ebenfalls meinte: "Die Entscheidung war vertretbar, dies wurde mir auch von mehreren Seiten bestätigt." Trotz allem, dass die Heimischen also mit einem Mann weniger auskommen mussten, waren sie es, die immer wieder Druck machten und auch die zwingenderen Tormöglichkeiten vorfanden. So war es Mario Dollensky, der in Minute 16 aus zentraler Position über das Tor von Manuel Mager feuerte oder Stefan Hölzl, der nach Vorlage von Roman Fischer, am Nondorf-Goalie scheiterte. Ein erneuter Angriff über Hölzl/Fischer, endete ebenso wenig mit einem erfolgreichen Torabschluss wie ein perfekt getimter Stanglpass von Dollensky, welchen Florian Kranzl aus kurzer Distanz nicht zur Führung verarbeiten konnte. Kurz vor dem Pausengang, kam dann aber auch Nondorf zu einer guten Gelegenheit und feuerte einen Freistoßhammer von der Strafraumgrenze auf das Tor des USV. Am Zielort war jedoch Teufelskerl Lukas Kucirek zur Stelle und legte einer seiner oft gezeigten Glanzparade an den Tag. "Wir haben natürlich versucht die zahlenmäßige Überlegenheit auszuspielen, verschenken aber speziell beim rausspielen nach wie vor zu viele Bälle, wodurch wir den Gegner förmlich zu Torchancen einladen" berichtete Müller über die Gründen, warum es bei den Nondorfern auch im Duell mit dem Gebietsliga-Absteiger nicht klappen wollte.
Raabs bei Gelb-Flut stärker
Auch im zweiten Durchgang präsentierten sich die Hausherren, trotz nummerischer Unterlegenheit, als das torgefährlichere Team und eröffnete durch einen von Philip Reifschneider abgegebenen Schuss aus rund 18 Metern, der sein Ziel nur knapp verfehlte. Noch bevor der SCU Nondorf bei einem seiner wenigen Torabschlüsse Pech hatte – Kohout kam infolge eines Freistoßes an den Ball und setzt den durch Fischer gegen die Laufrichtung des Raabser Rückhalts abgefälschten Abschluss, nur haarscharf neben den Pfosten – vernebelte Reifschneider eine weitere hochkarätige Möglichkeit, indem er aus vier Metern Trainersohn und SCU-Tormann Manuel Mager anköpfte. Dass diese beiden Chancen jeweils aus einer Standardsituation resultierten, war zu diesem Zeitpunkt der Partie keine Seltenheit mehr. Schiedsrichter Stefan Bauer blies nicht nur verhältnismäßig oft in seine Pfeife, er hatte auch die Karten besonders locker sitzen. Dies spiegelte sich bei einem Blick auf die Statistik wieder. Nach der frühen Roten, lies der Spielleiter sagen und schreibe zehn weitere Gelbe Karten folgen. "Es war zwar ein kampfbetontes aber mit Sicherheit kein unfaires Spiel" befand Nondorf Sektionsleiter Müller der die Gelb-Flut ebenso wenig verstand wie Zarycka. Letztgenannter meinte gegenüber fanreport.com: "Dem Schiedsrichter ist die Partie heute ganz einfach entglitten. Kaum hat jemand bei einem Körperkontakt geschrien – präsentierte er dem Übeltäter schon den gelben Karton. Er hat generell auf beiden Seiten sehr kleinlich gepfiffen und so ein besseres Spiel verhindert." Die letzten Möglichkeiten, mit einem Lucky Punch doch noch die Partie für ihre Farben zu entscheiden, vergabe Ronny Schmidt mit einem Versuch aus der Distanz und Stefan Hölz, der die Kugel in Minute 87 neben das Tor setzte. "Leider hat uns heute Martin Repa an allen Ecken und Enden gefehlt. Mit ihm hätte Nondorf, schon aufgrund seiner Schnelligkeit, bestimmt so seine Mühe gehabt" hätte Richard Zarycka den verletzt fehlenden Repa gerne in den Reihen des USV gesehen. "Raabs war mit Sicherheit dem Sieg näher und hatte auch die besseren Chancen, ich denke aber, dass das Remis dennoch in Ordnung geht" resümierte Walter Müller.
Fazit
Der USV Raabs/Thaya musste nicht nur 85 Minuten mit einem Mann weniger auskommen, sondern auch noch mit Martin Repa einen ganz wichtigen Mann vorgeben. Dennoch zeigten sie sich von ihrer besten Seite und waren gegen kämpferisch starke Nondorfer dem Sieg um eine Spur näher.
Spielbericht und Aufstellungen siehe Link.
Reservemannschaft
Das Spiel der beiden Reservemannschaften ging mit einem knappen 3:2 Heimerfolg an Raabs.
Spielbericht und Aufstellungen siehe Link.
Quelle: fanreport.at